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über
Ieva Stankutė ist eine Künstlerin, die in den Bereichen Fotografie, Buchkunst und interdisziplinäre Kunst arbeitet. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Grafikdesign und studiert derzeit im Master-Studiengang Fotografie. Die Autorin interessiert sich für Buchkunst, experimentiert mit verschiedenen Materialien und Formen und sucht nach neuen visuellen Lösungen. Ihre Arbeit spiegelt persönliche Themen wider – Mutterschaft, Beziehungen, Nähe. Die Künstlerin hat ein Autorenkunstbuch veröffentlicht und nimmt an Ausstellungen in Litauen und im Ausland teil.
Audra Stankienė ist eine Künstlerin, die in den Bereichen Bildhauerei, kleine Metallskulpturen und konzeptioneller Schmuck arbeitet. Sie hat einen Abschluss in Glas und Schmuck. In ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf Form, Taktilität und Materialität. Zuvor hat sie konzeptionellen Schmuck für Modekollektionen geschaffen, die auf dem Laufsteg präsentiert wurden. Die Künstlerin interessiert sich für die Ideen des Recyclings, der Bedeutungsänderung von Objekten und der Transformation von Materialien. Ihre Werke balancieren oft zwischen Kunstobjekt und tragbarem Gegenstand und werfen Fragen zu Funktion, Wert und Zeit auf.
Die Ausstellung „Visionen“ lädt uns ein, das Phänomen des Sehens zu erforschen. Es geht nicht nur um das Sehen mit dem Körper, sondern auch mit dem Herzen, dem Bewusstsein und der Seele. Es ist die Fähigkeit zur Erkenntnis, die aus der Stille, aus der Betrachtung der Schöpfung entsteht. Eine solche Vision lässt uns Gottes Werk nicht nur in großartigen Wundern erkennen, sondern auch in den einfachsten Dingen: in der Erde, in einem Baum, im Wachstumsprozess.
Die Werke zweier Generationen von Künstlerinnen – Mutter und Tochter – offenbaren eine demütige, aber tiefgründige Haltung gegenüber der lebendigen Schöpfung. In ihrer Arbeit geht es nicht um Kontrolle, sondern um Dienst. Nicht um den Wunsch nach Veränderung, sondern um den Wunsch zuzuhören.
Die in der Ausstellung gezeigten Zeichen – Blumenfotos, Fingerabdrücke im Boden, Gartenpläne, Holzskulpturen – werden zu Zeugnissen der Vision. Sie zeugen von der Begegnung zwischen Mensch und Schöpfung und dadurch zwischen Mensch und Gott. Die in der Ausstellung gezeigten Elemente werden zu einer Art Zeichenkarte, auf der Visionen Gestalt annehmen. Sie sind nicht nur künstlerische Artefakte, sondern auch Zeugnisse der Materie.
Die Arbeit des Gärtners ist Fürsorge. Sie ist wie die Teilnahme an Gottes Schöpfungswerk. Die sanfte Hand der Großmutter, die Spuren in Erde und Pflanzen hinterlässt, wird zum lebendigen Zeichen. Sie verweist auf das Bild Gottes als Schöpfer im Menschen, und der Mensch nimmt als Gärtner, als Künstler an derselben Handlung teil. Die Fürsorge der Großmutter des Autors wird hier zu einer heiligen Haltung – nicht Dominanz, sondern Mitschöpfung, bei der Gott und Mensch gemeinsam die Welt erschaffen.
In der Beziehung des Bildhauers zum Holz geht es nicht darum, das Werk in eine Form zu zwingen, sondern sein Wesen von einer unnötigen, verbergenden Hülle zu befreien. Der Baum wird hier nicht als Material wahrgenommen, sondern als Zeuge – mit seinem eigenen „Ich“, seiner Geschichte und seinem eingeprägten Gott. Dieses Werk kommt einem alchemistischen, aber zugleich prophetischen Akt nahe – nicht der Mensch spricht zum Material, sondern das Material spricht zum Menschen.
„VISIONEN“ sind Visionen der Materie, der Versuch der Welt, sich selbst durch die Geste menschlicher Kreativität zu sehen. Wenn Vision zum Zeugnis wird. Wenn der Künstler nicht zum Gestalter, sondern zum Vermittler wird – ein Diener der Vision, der es der Welt ermöglicht, sich so zu entfalten, wie Gott sie sieht.